Politische Jugend

„Jungen Menschen kann man nicht trauen”

Erfahre hier mehr darüber, weshalb wir sie nicht mehr unterschätzen sollten!

Während unser Planet immer wärmer und die Schere zwischen arm und reich grösser wird, werden die Menschen, die sich an Wahlen beteiligen älter. Zugleich ist ungefähr 1 von 6 Menschen auf der Welt zwischen 15 und 24 Jahre alt. Fragt man dabei die jungen Leute, so empfinden 75% von ihnen die Zukunft als ‘beängstigend’.

Junge Menschen werden bei wichtigen öffentlichen Entscheidungen oft übergangen. Jedoch sind wir der festen Überzeugung, dass sie bei den Entscheidungen, die uns alle betreffen, eine wesentliche Rolle spielen müssen. Schliesslich sind sie es, die schlussendlich mit den Konsequenzen leben müssen. Lies also noch etwas weiter und erfahre so, weshalb wir damit beginnen müssen, an sie zu glauben, und warum wir sie definitiv nicht unterschätzen sollten!

Junge Menschen fühlen sich nicht vertreten, weil sie es auch nicht sind. Immer wieder gehen Politiker in grauen Anzügen auf Nummer sicher – sie halten an denselben Slogans und ausgeschöpften Strategien fest. Aus diesem Grund nehmen junge Leute auch nicht an den Wahlen teil. Damit wächst der Unmut zwischen den Generationen. Wir drehen uns also immer wieder im Kreis, möglicherweise jahrzehntelang, da unsere politische Kultur festgefahren scheint. Unterdessen häufen sich jedoch die dringenden Probleme der Welt immer mehr.

Doch wir verfolgen einen besseren Ansatz. Schliesslich war es noch nie so wichtig wie heute, dass die Generationen ihre Kräfte bündeln. Und wenn es soweit ist, wird es episch und wir sind ziemlich sicher, dass es auch Spass machen wird. Wir haben nämlich keine Zweifel daran, dass wir gemeinsam etwas erreichen können. Doch wenn das funktionieren soll, müssen junge Menschen auch eine Stimme haben. Und es liegt an uns, ihnen diese zu geben!

Doch es gibt ein Problem:

Viele Menschen, einschliesslich einige junge Leute, denken, dass wir damit falsch liegen. Sie behaupten, dass junge Menschen nicht reif genug sind, um miteinbezogen zu werden. ‘Ihre Gehirne sind nicht entwickelt genug’, ‘Jungen Menschen kann man nicht trauen’, ‘Sie werden nicht auftauchen’, ‘Sie sind nicht ernst genug’, argumentieren sie. Jedoch sind wir damit schon bestens vertraut. So wurden vor über 100 Jahren quasi dieselben Gründe verwendet, um Frauen das Wahlrecht zu verweigern.

An vorderster Front jeder einzelnen wichtigen Bewegung im Namen der sozialen Gerechtigkeit gab es immer eine Gruppe von Schwarzmalern und ‘Was wäre wenn’-Leuten, die den Status quo beibehalten wollten. Es ist jedoch ziemlich einfach, Dingen, die noch nicht stattgefunden haben, zynisch gegenüberzustehen. Doch wir wissen, dass noch so viele hochgezogene Augenbrauen und noch so viel Augenrollen die Probleme in der Welt nicht lösen werden. Wir müssen über den Tellerrand hinaus schauen!

Wir kämpfen seit fast 40 Jahren für die soziale Gerechtigkeit und haben unsere Hausaufgaben erledigt. In ihrem Common Agenda Bericht empfehlen die Vereinten Nationen nämlich ‘sinnvolles, diversifiziertes und effektives Engagement von jungen Menschen innerhalb und ausserhalb der Vereinten Nationen unter anderem durch eine bessere politische Vertretung und einen Wandel in der Bildung, Schulung und lebenslanges Lernen’.

ExpertInnen sind sich darüber einig, dass junge Menschen die Lösung sind. Die Argumente, die dafür sprechen, sie aus der Demokratie auszuschliessen, werden allmählich schwächer. Und wir denken nicht, dass diese stichhaltig sind. Daher gehen wir hier einigen davon auf den Grund.

Damit politische Systeme für alle funktionieren, müssen die Entscheidungsträger die Diversität der Gemeinschaften widerspiegeln, die sie repräsentieren. Wenn Systeme nämlich integrativ sind, machen die Menschen auch mit. Das bedeutet, dass wir einige der Hürden beseitigen müssen, die jungen Menschen von vornherein in den Weg gestellt werden wie etwa das Mindestalter für eine Kandidatur oder die Mindesthöhe der Wahlkampfgelder, die für eine Kandidatur für ein öffentliches Amt erforderlich sind.

Wir wissen, dass junge Menschen, die sich für ihre Gemeinschaften einsetzen, zu aktiveren und engagierteren BürgerInnen werden. Dabei sehen sie mit ihren eigenen Augen, was die Gesellschaft braucht und beginnen, darüber nachzudenken, wie sie diese Probleme lösen könnten. Wenn wir wirklich eine Veränderung wollen, benötigen wir SpielerInnen mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten in unserem Team. Wir brauchen gesellschaftliche Führungspersönlichkeiten, kreative Köpfe aus der Wirtschaft und kluge, angehende PolitikerInnen. Das Sprichwort besagt: ‘You can’t be what you can’t see’ (Man kann nicht sein, was man nicht sehen kann). Wir müssen jungen Menschen also die Bildungsmöglichkeiten geben, die sie zu den Leadern von morgen machen.

Uns an gemeinschaftlichen Entscheidungen zu beteiligen, gehört zu den wertvollsten Dingen, die wir tun können, um die Struktur der Gesellschaft zu verändern. Willst du also wirklich weitere zehn Jahre achselzuckend mit ZynikerInnen herumsitzen? Willst du jungen Menschen wirklich sagen, dass sie keine Stimme verdienen? ODER willst du Teil der Veränderung sein und ihnen gemeinsam mit uns den Rücken stärken?